Die Marina Zollhafen Mainz hat unser Boot ja dankenswerterweise für ein paar Wochen aufgenommen und gut darauf aufgepasst, während wir in Nürnberg Ulrikes Trümmerbruchs am Unterarm operativ versorgen ließen. Normalerweise haben die Sportboothäfen meist nur sehr wenige Gastliegeplätze, die sie für Durchreisende für ein oder zwei Nächte bereithalten – hier wurden wir volle vier Wochen aufgenommen.
Die Marina war aber nicht nur eine passende Notlösung, sondern ist einer der schönsten Sportboothäfen, den wir bislang auf unserer Reise besuchen durften. Insbesondere der Hafenmeister, Herr Höhne – der auch Geschäftsführer der Marina ist – war ein äußerst angenehmer Gesprächspartner und freundlicher Gastgeber und verdient unseren extra Dank.
Ulrikes rechte Hand ist mit einer Orthese komplett bis zur ersten Metallentfernung ruhiggestellt: sechs Wochen nach der Operation soll der Draht, der die Trümmer der Elle fixiert, entfernt werden, wogegen die Platte für den Speichen-Knochen mindestens ein halbes bis ganzes Jahr verbleiben soll. Wir werden für die nächsten Tage den Rhein in südlicher Richtung bis an die schweizerisch-französische Grenze befahren. Hier warten zwar insgesamt zehn Schleusen auf uns, die aber mit Schwimmpollern ausgestattet sind und mit dem verändernden Wasserstand eigenständig mitschwimmen. Dadurch kann man nach dem Einfahren in die Schleuse das Boot um diesen Poller zunächst festmachen und muss nicht mehrfach die Leinen umhängen – was ohne Ulrikes Hilfe kaum möglich wäre.
Zuvor lassen wir es uns aber vor der Abfahrt nicht nehmen, einen Spaziergang durch die Mainzer Innen- und Altstadt zu unternehmen.
Der Kaiserdom zu Mainz ist mit der Grundsteinlegung im Jahr 975 nach dem Dom zu Speyer und dem Wormser Dom der älteste monumentale Gewöblebau Deutschlands.
Doch dann ging es endgültig wieder – nach ein paar Wochen Unterbrechung – auf dem Wasserweg weiter! Wir verlassen den schönen Zollhafen Mainz und fahren hinaus auf den Rhein.
Für den ersten Fahrtag haben wir uns nur eine kurze Strecke vorgenommen und übernachten vor Anker im Ehrfelder Althrein – einem wunderschönen Nebenarm mitten in der Natur.
0 Kommentare