Heute gönnen wir uns nach den zuletzt vielen Schleusen am Stück einen Ruhetag in der kleinen Stadt Dole. Von unserem Liegeplatz im Stadthafen haben wir schon einen Blick auf die Kirche Notre-Dame.
Die dreischiffige Basilika aus dem 16. Jahrhundert ist in einem schlichten spätgothischen Stil, innen auffallend hell hat einen 75 Meter hohen Turm und eine Orgel des Deutschen Karl Joseph Riepp.
Dole hat 24.000 Einwohner, aber in der Altstadt sind sehr viele Gebäude noch aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Der Fluss Doubs teilt sich in mehrere Arme auf, während er durch Dole fließt.
Der berühmteste Sohn der Stadt Dole ist sicher Louis Pasteur, der hier 1822 geboren wurde. Das nächste Bild zeigt sein Geburtshaus. Er war Chemiker, Physiker und Biochemiker und Mitbegründer der medizinischen Mikrobiologie.
Naheliegend für seine Entdeckungen ist ja die Pasteurisierung, ein Verfahren zur Haltbarkeitmachung flüssiger Lebensmittel. Ab dem Jahr 1876 widmete er dann seine Forschungen vollständig human- und veterinärmedizinischen Fragen. Er entwickelte u.a. Impfstoffe gegen Mizbrand und Tollwut und baute damit die Imfpung mit abgeschwächten Krankheitserregern zu einem allgemeinen Prinzip aus.
In vorherigem Wandgemälde der Hausfassade sind wichtige Persönlichkeiten der Stadt Dole integriert – Pasteur schaut oben links aus dem Fenster.
Am Abend ist ganz besondere Stimmung, wenn in der Altstadt von Dole die häufig antiken Mauern in den Gassen beleuchtet werden.
Zum Abendessen hatten wir einen Tisch direkt am Nebenarm des Doubs reserviert und ein sehr gutes Menu genießen dürfen.
Kurz nach dem Nachtisch allerdings hatte ich, Rainer, meine Frau leider sehr geschockt: ich bekam einen starken Hustenanfall und merkte noch, dass ich kleine Nusssplitter der Pinienkerne des Nachtisches aushustete, bevor ich ohnmächtig wurde.
Ich soll eine ganze Zeit nicht geatmet haben und bin dann nach etwa einer Minute seitlich vom Stuhl gefallen. Kurz darauf kam ich wieder zu Bewusstsein und bis die Sanitäter kamen, musste ich noch etwas um Luft kämpfen und nochmal Nusskerne abhusten. Nach etwa einer halben Stunde im Krankenhaus war ich wieder völlig okay, das Röntgenbild zeigte keine Auffälligkeiten und die Ärztin hat in der Untersuchung auch keine weiteren Probleme gefunden. Da sich die Wartezeiten im Krankenhaus (Einlieferung 21:30 Uhr, Röntgen 22:15 Uhr, Untersuchungszimmer 23:00 Uhr, Ärztin kam 1:00 Uhr, Warten auf angekündigte Rückmeldung der Ärztin und doch eigenständiger Abbruch um 2:30 Uhr) ziemlich hinzogen, war auch kein Taxi mehr zu bekommen – aber der Rückweg zum Hafen war lediglich 2,5 Kilometer in der Stille der Nacht.
Da ich den heutigen Tag natürlich am Folgetag nachgetragen habe, ein kurzer Nachtrag: ich selbst habe bezüglich der Atemnot keinerlei weiteren Probleme mehr gehabt – meiner Frau sitzt der Schock noch in den Knochen.
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