Heute statten wir einem schönen alten Ort einen Kurzbesuch ab: Viviers. Diese Gemeinde (3.700 Einwohner) war ab dem 5. Jahrhundert Sitz der Diözese Viviers und lange Zeit Bischofssitz. Der Ort scheint in einen Dornröschenschlaf versunken zu sein und das mittelalterliche Flair wurde in den engen Gassen bewahrt. Die „Cathédrale Saint-Vincent“ ist die kleinste Kathedrale Frankreichs, in der noch Gottesdienste abgehalten werden.
Auf der Rhône haben wir uns bei den heutigen drei Schleusen immer ein wenig gesteigert: von einer Hubhöhe von 11,7 Meter auf 16,5 Meter und dann 22,5 Meter. Die letzte, Bolléne-Écluse, ist damit die höchste Schleuse unserer Reise – die zweithöchste hatten wir bereits am dritten Tag mit der Schleuse Hohenwarthe (18,5 Meter). Bei der Eröffnung der Schleuse Bolléne im Jahr 1952 war sie die tiefste Schleuse der Welt – mittlerweile sind z.B. drei Schleusen des Main-Donau-Kanals nahe unserer Heimatstadt Nürnberg mit jeweils 24,67 Metern Fallhöhe noch höher. Was Bolléne allerdings deutlich unterscheidet ist, dass ein neben der Schleuse befindliches Wasserkraftwerk jährlich etwa 2 Milliarden Killowattstunden produziert und damit 815.000 Haushalte versorgen kann.
Fast 25 Milliarden Killowattstunden liefert dagegen das Atomkraftwerk Cruas, das damit 5 Prozent des gesamten französischen Strombedarfs decken kann – das Wasser der Rhône sorgt für die Kühlung.
Wir übernachten wieder am Anker – dieses Mal in der Strömung der Rhône. Außer ein paar Kreuzfahrtschiffen, die noch vorbeikommen, ist auf dem Wasser kein weiterer Verkehr.
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