Mit einem Blick zurück auf die Brücke von Paul Séguin verabschieden wir uns von Andance – nach einem kurzen Besuch in der örtlichen Boulangerie.

Mehrmals kommen wir an ehemaligen Brückenpfeilern von Tragseilbrücken vorbei, die jetzt wie Obelisken einsam am Ufer stehen, nachdem die Brücke fehlt.

Das Kernkraftwerk Saint-Alban produziert im Jahr 16 Terrawattstunden Strom – genug für 3,8 Millionen Haushalte.

Unabhängig von politischen Entscheidungen oder dem Aspekt der Sicherheit von Atomkraftwerken ist eine Zahl der technischen Daten dieses Kraftwerks – gerade mit Sicht auf einen wichtigen Aspekt der Umweltverträglichkeit – recht interessant: das Kraftwerk stößt 4g Kohlendioxid pro kWh Strom aus (auf Lebenszeit betrachtet inklusive Bau). Zum Vergleich ist klar, dass Kohlekraftwerke (800 bis 1.200) oder auch Erdgas (400 bis 500) deutlich schlechter abschneiden. Aber überraschend fand ich weitere Zahlen: dass Photovoltaik (20 bis 60), Windkraft Offshore (9 bis 15) und Windkraft Onshore (8 bis 12) mehr Kohlendioxid pro kWh Strom ausstoßen und damit sogar einen schlechteren CO₂-Fußabdruck haben (jeweils auf Lebenszeit inklusive Errichtung) hat mich doch überrascht. Wie gesagt das Ganze, ohne eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit von Kernkraftwerken anstoßen zu wollen.

Am Ufer sind immer mehr Weinberge zu sehen. Das Weinbaugebiet hier, die „Côte-Rôtie“ – übersetzt etwa „gebratene/geröstete Hänge“ – spielt auf die sonnendurchfluteten, oft sehr warmen Weinberge an. Steile, terrassierte Weinberge entlang der Rhône, teils bis zu 60 % Hangneigung und süd- bis südostexponierte Lagen, warmer Föhnwind aus dem Rhône-Tal, Schiefer- und Granitböden bieten zusammen ideale Bedingungen für reife, komplexe Rotweine. Der Weinbau ist hier seit der Römerzeit dokumentiert und es ist einer der berühmtesten Weinanbaugebiete Frankreichs.

Wir legen am kleinen Dorf Ampuis an, wo neben einigen anderen Domainen eines der bekanntesten Weingüter E. Guigal mit Spitzenweinen (eine Flasche „La-La-Las“ kostet 300–600 Euro) im Château d’Ampuis seinen Sitz hat.

Wir übernachten an einem öffentlichen Anleger in Vienne – übrigens die Partnerstadt von Ulrikes Geburtsort Esslingen am Neckar.