Von unserem Liegeplatz in Hannover fahren wir bei bestem Wetter eine gute Stunde bis zur nächsten Schleuse: Anderten.

Die Schleuse Anderten ist auch bekannt als Hindenburgschleuse, da sie im Jahr 1928 vom damaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg eröffnet wurde. Die Anlage steht unter Denkmalschutz und gilt als bedeutendes technik- und wirtschaftshistorisches Bauwerk, da sie noch nahezu unverändert und voll funktionsfähig ist. Auch sie wurde bereits als Sparschleuse gebaut, die 75% des Wassers beim Schleusen speichert und wiederverwendet.

Es handelt sich um eine Doppelschleuse mit zwei Schleusenkammern, die jeweils 225 m lang und 12 m breit sind und eine Höhendifferenz von 14,70 m überbrücken. Bei ihrer Eröffnung war sie die größte Binnenschleuse Europas.

Seit September 2023 wird eine der beiden Kammern saniert und wir waren wohl drei Tage zu früh hier, um die Wiederinbetriebnahme am 6.9.2025 miterleben zu dürfen. Da die „alte Kammer“ anders als bei modernen Schleusen mit dieser Hubhöhe nur mit Nischenpollern ausgestattet ist, mussten wir unsere Leinen achtmal umsetzen – was zwar immer ein wenig Stress bedeutet, damit das Boot in diesem Moment nicht von der Wand abtreibt, aber sehr gut geklappt hat.

Jährlich sind hier um die 20.000 Schleusungen für 10 Millionen Tonnen Güterverkehr.

 

Schon am frühen Nachmittag kommen wir an die für die Übernachtung geplante Liegestelle Sophiental und genießen die Ruhe bei sommerlichen und sonnigen 25 Grad.