Nach einer sehr ruhigen Nacht am Rande der Rhone geht es heute weiter: zunächst kommen wir zum Ort La-Voulte-sur-Rhone mit seiner Hängebrücke von 1891.

Die erste Schleuse heute, Beauchastel, bringt uns 11,8 Meter höher. Etwas weiter liegt kurz vor Valence das Wrack des letzten Kettenschleppers der Rhone.

Bei Tournon-sur-Rhone fahren wir unter der von Marc Séguin 1849 erbauten Hängebrücke durch, die heute aber nur noch für Fußgänger genutzt wird.

Marc Séguin (1786-1875), ein Neffe der berühmten Montgolfier-Brüder (Ballonpioniere), war ein französischer Ingenieur. Er ist u.a. als Konstrukteur von Hängebrücken in die Geschichte eingegangen. Er führte die Tragseilbrücken ein, wo aus mehreren dünneren Drähten dicke Trossen zu mehr Stabilität führen. Durch seine Erfindung wurden die Brücken leichter, günstiger und stabiler als die zuvor genutzten Kettenbrücken oder sogar Steinbrücken. Dadurch wurden deutliche größere Spannweiten möglich, vor allem nun auch für breitere Flüsse. Die Rhone war dabei ein schwieriger Fluss für den Brückenbau, insbesondere wegen der Breite, aber auch der häufigen Hochwasser. Seguins flexible Hängebrücken waren dafür ideal. Zusammen mit seinen Brüder baute er in Frankreich 186 Brücken, die teils bis heute noch in Betrieb sind – davon 20 über die Rhone.

Die Landschaft, durch die wir mittlerweile kommen, wird zunehmend hügeliger. Am Ufer sind nun auch häufig Weinberge, aber auch andere schöne Bauten zu sehen.

Am Abend kommen wir nach Andance, mit einer weiteren alten Hängebrücke: die „Pont d´Andance“ aus dem Jahr 1827. Die Tragseilbrücke ist die älteste noch von Straßenverkehr genutzte Hängebrücke auf dem europäischen Festland – und ein herausragendes Werk erneut von Marc Séguin, dem Pionier des Drahtseilbrückenbaus.

Wir übernachten an einem kleinen Anleger am Ort Andancette – gegenüber des Ortes Andance und mit Blick auf die Hängebrücke.